Das war das (LIMS-) Jahr 2023

In allen Medien findet man in diesen Tagen den obligatorischen Jahresrückblick. Nun, wie könnten wir uns dieser Tradition verschließen? Natürlich - wie könnte es anders sein - aber aus Sicht unserer Aktivitäten im Bereich LIMS / Laborinformationssysteme. Wir wollen drei Themen stellvertretend für viele herausgreifen, die das LIMS-Jahr 2023 geprägt haben.

Zunächst etwas Erfreuliches: seit Jahresanfang ist die neue Version unseres Laborinformationssystems "uniLIME xf" verfügbar. Kurz zusammengefasst für alle, die unsere ausführlichere Vorstellung (hier, hier, hier und hier) noch nicht gelesen haben:

uniLIME xf ist der Nachfolger unseres bewährten Laborinformationssystem "uniLIME" und wurde von Grund auf neu entwickelt. Damit konnten auch diejenigen Verbesserungsideen der letzten Jahre umgesetzt werden, die in der bisherigen Version aus Kompatibilitätsgründen nur schwer realisierbar waren.

Während also "hinter den Kulissen" kein Stein auf dem anderen geblieben ist, zeigt sich uniLIME xf für den Anwender sehr vertraut, man findet sich sehr schnell zurecht. Denn die bewährte Grundstruktur wurde beibehalten, nur für maximale Flexibilität optimiert, damit sich Änderungswünsche - auch sehr weitreichende - mit minimalem Aufwand umsetzen lassen. Auf den ersten Blick vielleicht ungewohnt ist nur die auf Effizienz - sowohl für die Entwicklung als auch den Anwender - optimierte Fenstergestaltung.

Dann etwas zum Nachdenken, wo die aktuelle Entwicklung leider nicht immer dem LIMS-Anwender entgegenkommt. Durch leidvolle Erfahrung mit "Erpressungstrojanern" und anderer Schadsoftware wurden in vielen Unternehmen die Sicherheitsvorkehrungen im IT-Bereich massiv verstärkt - im Prinzip völlig nachvollziehbar und sinnvoll. Bedauerlicherweise gehen die damit verbundenen Maßnahmen aber nicht selten zu Lasten der Funktionalität oder der Effizienz von Anwendersoftware wie eben Laborinformationssystemen.

Zwei Beispiele aus unserer Praxis: uniLIME unterstützt seit vielen Jahren den automatischen Versand der erstellten Analysenberichte, aber auch Angebote oder Rechnungen direkt per e-mail. Bei manchen Kunden wurde das aber eben aus "Sicherheitsgründen" seitens der IT unterbunden, sodass der LIMS-Anwender wie "in alten Zeiten" die Berichte manuell mit dem zugelassenen Mailclient versenden muss - bei hohem Berichtaufkommen schon ein nicht unerheblicher Zusatzaufwand. Ganz abgesehen von der Gefahr, einen Bericht oder ein Angebot an einen falschen Kunden zu senden, was bei den vertraulichen Inhalten recht unerfreulich werden könnte.

Oder die neue Forderung, dass Programmupdates nicht mehr informell durch uns installiert werden dürfen, sondern einen komplizierten Weg über die IT nehmen müssen. Mit der Konsequenz, dass die Anwender auf einen wichtigen Änderungswunsch nicht wie früher einige Tage oder allerhöchstens Wochen warten müssen, sondern eher ein halbes Jahr oder so ähnlich.

Abschließend noch aus der Kategorie "Skurriles": wir haben im Lauf der Jahre ja schon einige merkwürdige Kooperationsvorschläge erhalten, aber dieser aus dem vergangenen Sommer war doch wieder etwas Einzigartiges. Positiv würde man ihn ungefähr so formulieren "Dem Mutigen gehört die Welt", man könnte es aber auch kurz als "Frechheit siegt" bezeichnen. Denn hier war eigentlich alles völlig einseitig zugunsten des Verfassers des Kooperationsangebots, mehr dazu hier. Es würde uns interessieren, ob bislang ein Partner gefunden wurde, der ernsthaft die präsentierten Vorschläge akzeptiert hat (für uns war das beim besten Willen nicht möglich). Fast muss man hier an den alten Witz mit dem joint venture zwischen Huhn und Schwein zur Produktion von Ham & Eggs denken ...

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