Schwierige Entscheidung

"Der Kunde ist König" - dieser alte Spruch hat sicherlich auch heute noch seine Berechtigung, will man erfolgreich und dauerhaft im Markt bleiben. In unserem Bereich LIMS (Laborinformationssysteme) bedeutet das vor allem, dass man Erweiterungs- bzw. Änderungswünsche an der Software so gut und schnell wie möglich umsetzt, um dem Anwender seine tägliche Arbeit zu erleichtern.

Von Zeit zu Zeit werden uns aber auch "problematische" Änderungswünsche kommuniziert - damit sind beispielsweise Wünsche gemeint, die inhaltlich nicht korrekt sind, so z.B. eine Messwert-Exportdatei zu generieren, in der das "<"-Zeichen bei Werten unter der Bestimmungsgrenze entfernt wird, um diesen Wert in Formeln weiterverwenden zu können. Und dabei zu ignorieren, dass ein Wert von z.B. 2,0 und ein Wert von "< 2,0" ja etwas völlig Unterschiedliches sind.

Oder Änderungswünsche, die nur einen Teil des Verhaltens der Software definieren, und andere - durchaus reale - Fragen einfach ausklammern, so dass man die Logik seriöserweise gar nicht umsetzen kann.

Natürlich versuchen wir, den Kunden auf die Problematik aufmerksam zu machen, was meistens akzeptiert wird und die Schwierigkeiten schnell behoben werden können. In (zum Glück) seltenen Fällen beharrt der Anwender aber auf seinen Wunsch oder mehrfache Rückfragen über die genaue umzusetzende Logik bringen kein Ergebnis.

Hier steht man dann vor der schwierigen Entscheidung, entweder den Änderungswunsch einfach abzulehnen (und den Kunden zu verärgern) oder nach besten Möglichkeiten umzusetzen - im Wissen, dass dies dem Anwender früher oder später Probleme bereiten kann. Wir haben uns meistens - streng nach dem ganz oben genannten Motto - für die zweite Option entschieden. Ob das die richtige Entscheidung ist? Wir werden es vielleicht irgendwann einmal später, vielleicht aber auch nie erfahren ...

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