Zwangsbeglückt

Sicher, die derzeit sehr angesagten Softwarelösungen "in the cloud" warten schon mit einer Reihe überzeugender Argumente auf: keine Installation der Software auf den Geräten des Anwenders notwendig, Updates werden vollautomatisch eingespielt, dazu meist eine monatliche Gebühr (statt Einmalzahlung am Anfang), jederzeit kündbar und so weiter.

Doch wenn man sich näher mit der Frage beschäftigt, zeigt sich oft, dass damit doch auch recht erhebliche Probleme oder Nachteile auf den Anwender zukommen und dass das Modell eigentlich vor allem für die Anbieter vorteilhaft ist. Dies wird auch ein Grund sein, dass unsere Kunden bisher keinerlei Interesse an einer Umstellung ihrer bisherigen uniLIME-Lösungen haben auf eine solche "nebulöse" (man verzeihe das Wortspiel) Cloud-Lösung haben.

Manche Gründe sind offenkundig - also dass die wenigsten LIMS-Anwender große Lust darauf haben, dass ihre vertraulichen Daten irgendwo auf einem fremden Server liegen. Trotz aller Beteuerungen der Datensicherheit und Vertraulichkeit schätzt man es nach wie vor, selbst die Oberhoheit über die eigenen Daten zu haben. Und man ist auch nicht hilflos der Situation ausgeliefert, dass der Cloud-Anbieter plötzlich den Dienst stoppt oder überhaupt einstellt, aus welchem Grund auch immer. Selbst wenn der Vertrag genau das eigentlich ausschließt, können trotzdem noch unvorhersehbare Situationen eintreten, zum Beispiel internationale Sanktionen, wie Adobe-Kunden in Venezuela schon einmal am eigenen Leib erfahren durften.

Andere Schwierigkeiten sind eher versteckter Natur. Also dass bei den regelmäßigen automatischen Updates (die bei vielen, wenn auch nicht allen Angeboten enthalten sind) etwas "schiefgeht". Man muss gar nicht an den - hoffentlich nicht allzu oft vorkommenden - Fall denken, dass das Update einen richtigen Programmfehler hat, der vorher nicht da war. Es kann auch sein, dass eine eigentlich "gut gemeinte Verbesserung" für die konkrete Anwendung des Kunden tatsächlich ein Hindernis für die laufende Arbeit darstellt, da man sich zur Abbildung der eigenen Abläufe auf die bisherige - nach Ansicht des Herstellers verbesserungswürdige - Variante verlassen hat.

Jedenfalls Gründe genug für unsere Kunden, dieses Modell abzulehnen und Grund für uns, diese Wünsche auch zu berücksichtigen.

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