Laborinformationssysteme (LIMS)

Wie bei jeder Investition gilt es auch bei einer LIMS-Einführung zunächst zu überlegen, welche Ziele durch das neue System erreicht werden sollen. Meistens sind das:

Produktivitätsgewinn

  • Reduktion der manuellen Arbeitszeit durch die EDV-Unterstützung
  • Elektronische Datenübermittlung, Vermeidung unnötigen Abtippens der Daten

Qualitätsverbesserung

  • Erhöhte Zuverlässigkeit der Daten (z.B. Vermeidung von Fehlern beim Abtippen)
  • Verbesserte Termintreue
  • Jederzeitige Verfügbarkeit von Daten der Vergangenheit
  • Schutz der Informationen vor Veränderung, Löschung und unberechtigem Zugriff


Es gibt - etwas vereinfacht - 5 verschiedene Wege zur Implementierung eines LIMS im Labor:

A. Das "Pseudo-LIMS"

Arbeitsschritte am Papier (Listen schreiben, Probeneingangsbuch führen etc.) durch Büro-Software (z.B. Microsoft Excel) ersetzen.

+ Meist relativ schnell und informell durchzuführen
- Produktivitäts- und Qualitätsverbesserungen halten sich in Grenzen
- Kann schnell zu unübersichtlich vielen unterschiedlichen Dateien führen

B. Eigenentwicklung

Dank moderner Softwarepakete ist es möglich, mit einfachen Programmierkenntnissen ein einfaches LIMS für kleinere Laboratorien selbst zu entwickeln. Ein sehr gängiges Werkzeug dafür wäre Microsoft Access.

- Ohne detaillierten EDV-Masterplan und Pflichtenheft derartige Projekte (vergleiche: Aktive Benutzerbeteiligung ...) durchzuführen, kann mittelfristig zu unbrauchbaren Ergebnissen führen
- Bei Berücksichtigung der Personalkosten oft teurer als kommerzielle Systeme
- Software meist schlecht dokumentiert
- Wartung kaum mehr möglich, wenn betreffende Mitarbeiter das Unternehmen verlassen

C. Standardsoftware im engeren Sinn

Am Markt gibt es komplette Softwarepakete (evtl. in "Modulbauweise"), die die Aufgaben eines LIMS übernehmen sollen und nicht mehr individuell an den Kunden angepasst werden.

+ meist moderate Kosten
+ schnelle Installation
- Entspricht meist nicht genau den Erfordernissen des Labors
- Eingespielte Arbeitsabläufe müssen evtl. geändert werden, um sich an die Software anzupassen
- Durch den Versuch alle nur denkbaren Anwendungen abzudecken, unübersichtlich und unverständlich
- Lange Einarbeitungszeit
- Bedingte Anpassungsfähigkeit durch den Anwender, kann lange dauern und ist damit teuer

D. Anpassung einer Basisversion - "individualisierte Standardsoftware"

Kombination von Standardsoftware und Individualentwicklung: eine fertige Standardsoftware ("Basisversion") wird durch den Hersteller individuell an alle Anforderungen des Kunden angepasst bzw. erweitert.

+ Nach Bedarf des Kunden individuell angepasst und erweitert
+ Gemeinschaftliche Planung der Anpassung durch Anbieter und Kunden
+ Relativ schnelle Umsetzung
+ Relativ kostengünstig
+ Vollständige Erfüllung der Anforderungen
+ Investitionsschutz durch spätere einfache Anpassungsmöglichkeit an neue Anforderungen

Das LIMS uniLIME der Advanced Technical Software basiert auf dieser Vorgangsweise.

E. Individualentwicklung

+ Exakte Abbildung des Laborbetriebs
- Einschaltung eines Beraters notwendig, der sowohl die Abläufe des Labors als auch die Möglichkeiten der Softwareentwicklung detailliert kennt
- Exaktestes Leistungsverzeichnis ist Bedingung
- Längere Lieferzeit
- Hohe bis sehr hohe Kosten

Eine geeignete Vorgangsweise ist z.B. unter Aktive Benutzerbeteiligung ... zu finden. Alternativ ist auch die Einschaltung eines EDV-Beraters denkbar.

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